MEDINSTRUKT > Epiglottitis beim Kind

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Bei der Epiglottitis handelt es sich um einen akuten Notfall, der leider auch einen lebensbedrohlichen Verlauf zeigen kann. Gerade für Eltern ist die Unterscheidung zwischen einer Epiglottitis und einen Pseudkrupp garnet so trivial.

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Epiglottitis – die Entzündung des Kehldeckels

Unser Kehldeckel / unsere Epiglottis verschließt beim Schluckvorgang die Luftröhre und sorgt dafür, dass kein Speisebrei oder Flüssigkeiten in unsere Lungen gelangen. Epiglottitis kommt aus dem lateinischen und bedeutet Kehldeckel und die Endung -itis beschreibt einen entzündlichen Vorgang. Wir sprechen also von einer Entzündung des Kehldeckels, die zu einer Verengung des Atemwegs führt. Dies erklärt auch die akute Gefahr, die von diesem Kindernotfall ausgeht.

Die typischen Erreger

Die typischen Erreger bei einer Epiglottitis sind Bakterien. Bis vor einigen Jahren war vor allem das Bakterium Haemophilus influenzae Typ B (HiB) für eine Epiglottitis verantwortlich. Durch die sogenannte HiB-Impfung sind die Zahlen deutlich gesunken. Allerdings zeigen sich in den letzten Jahren andere Bakterien, die eine Epiglottitis auslösen können.  Hierbei sind vor allem β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A und Pneumokokken zu nennen. Der Pseudokrupp wird in der Regel durch Viren ausgelöst und nur in seltenen Fällen durch Bakterien.

Diese Symptome solltet Ihr kennen

  • Der Altersgipfel liegt bei unseren Kleinen zwischen dem 2. bis 6. Lebensjahr
  • Die Kleinen haben Atemnot durch die Einengung
  • Es kann sich eine Zyanose zeigen
  • Die Sprache ist kloßig und es besteht eher keine Heiserkeit
  • Schneller und fulminanter Verlauf mit hohem Fieber
  • Durch den rasenten Fieberanstieg kann es zusätzlich zum Fieberkrampf kommen
  • Unseren Zwergen geht es gar nicht gut und sie sind richtig krank
  • Massive Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und starkes Speicheln
  • Meist kein Husten (Kehldeckel haben keine Rezeptoren für den Hustenreiz)

Erste Hilfe bei der Epiglottitis

Wie könnt Ihr als Eltern bei der Epiglottitis richtig reagieren und Erste Hilfe leisten?

Beruhigt Euer Kind! Je ruhiger ein Kind atmet, desto besser wird die Atemnot. Hierzu müsst Ihr selbst ruhig bleiben, denn Angst und Unruhe überträgt sich auf die Kinder.

  • Nehmt den Oberkörper nach oben. Am besten nehmt Ihr dazu euer Kind in den Arm. Nähe beruhigt unsere Kleinen.
  • Bei Verdacht sofort die 112 anrufen. Unser Kind muss schnellstmöglich in die Klinik.
  • Bitte keine Manipulationen im Mund-Rachen-Raum durchführen, wie zum Beispiel den Speichel absaugen.
  • Beengende Kleidung öffnen und das Fenster öffnen

Gibt es eine Impfung gegen die Epiglottitis?

Es gibt eine Impfung gegen Bakterium Haemophilus influenzae Typ B (HiB), die auch von der STIKO empfohlen wird. Die Impfung gegen HiB ist in der 6-fach Impfung enthalten, die unsere Kleinen mit 2 Monaten erstmalig erhalten können. Ihr seid Euch wegen der Impfung unsicher? Sucht ein beratendes Gespräch mit dem Kinderarzt eures Vertrauens.

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