MEDINSTRUKT > Adnexitis – Entzündung der Eierstöcke und der Eileiter

MEDINSTRUKT > Adnexitis – Entzündung der Eierstöcke und der Eileiter

Bei einer Adnexitis handelt es sich um eine kombinierte Entzündung der Eierstöcke und Eileiter. Häufig auf Grund von aufsteigenden Erregern, die aus den vorderen Genitalbereichen stammen. Wir geben Ihnen einen kurzen Überblick über die genaue Entstehung, die Komplikationen, die Symptome und über die weitere klinische Therapie.

Entstehung und Ursache

Die häufigste Ursache für eine Entzündung der Eierstöcke und der Eileiter sind Keime, die über die Vagina, den Gebärmutterhals und die Gebärmutter in die Eileiter aufsteigen. Es handelt sich meist um Erreger, die auch eine Entzündung der Vagina, der Vulva oder der Gebärmutter auslösen können. Vor allem Chlamydien, Neisseria gonorrhoeae und Mykoplasmen sind hier besonders häufig die Ursache. Daneben kommen noch aerobe und anaerobe Bakterien in Betracht.

Besonders Frauen während der Periode erkranken leichter. In dieser Zeit fehlt die natürliche Schutzbarriere im Gebärmutterhals und die Keime können leichter aufsteigen.

Welche Frauen sind besonders gefährdet?

Die akute Adnexitis ist eher ein Krankheitsbild, dass bei jüngeren Frauen auftritt. Der Altersgipfel liegt zwischen 16 und 25 Jahren. Dabei spielt die sexuelle Aktivität ebenfalls eine Rolle. Je aktiver, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit. Auch mechanische Manipulationen sind ein Risikofaktor, wie zum Beispiel das Einsetzen einer Spirale zur Verhütung oder ärztliche Eingriffe an der Gebärmutter. Hierdurch können die Keime leichter in die Eileiter und Eierstöcke aufsteigen und zur Entzündung führen.

Symptome und Anzeichen

  • Häufig besteht oder bestand im Vorfeld eine Infektion des Genitaltraktes
  • Schmerzen im Unterbauch, welcher in die Flanken und in den Genitalbereich ausstrahlen kann
  • Entwicklung von Fieber und einem generellen Krankheitsgefühls
  • Bei Beteiligung des Bauchfells, kommt es häufig zu Übelkeit und Erbrechen. Die Schmerzen und das Fieber sind dann häufig ausgeprägter
  • Es kann zu vaginalem Ausfluss kommen. Dieser ist häufig verfärbt und übelriechend

In der Klinik oder beim Frauenarzt wird ein Blutbild (Entzündungszeichen, Schwangerschaft) angefertigt und eine Sonografie des Unterbauches durchgeführt. Ebenso erfolgt eine gynäkologische Untersuchung.

Komplikationen und Gefahren bei einer Adnexitis

Eine Adnexitis ist ein Krankheitsbild, welches in keiner Weise unterschätzt werden darf. Es kann zu schweren Komplikationen kommen, die weitreichende Folgen auf die Familienplanung haben können. Welche Komplikationen können auftreten?

  • Ausbreitung der Erreger auf benachbarte Organe und Strukturen im Bauchraum. Hier ist vor allem das Bauchfell gefährdet. Eine Entzündung vom Bauchfell (Peritonitis) kann lebensbedrohend verlaufen. Auch die Leber, Teile vom Darm und der Blinddarm können betroffen sein. Eine Entzündung, die ursprünglich nur in den Eileitern war, breitet sich rasch und leicht auf die Eierstöcke aus.
  • Durch die Entzündung und chronisch werdenden Entzündung kann es zu Verwachsungen und Verklebungen kommen. Dies kann weitreichende Folgen nach sich ziehen. Zum einen steigt die Wahrscheinlich einer extrauterinen (außerhalb des Uterus) Schwangerschaft. Es kann im schlimmsten Fall zu einer Sterilität führten.

Therapie und Behandlung

Hier steht die Behandlung mit Schmerzmedikamenten und die antibiotische Therapie im Vordergrund. Für eine spezifische Behandlung mit einem Antibiotikum wird ein Erregernachweis durchgeführt. In der Regel kommt ein Breitbandantibiotikum zum Einsatz. Bei schweren Verläufen und bei Beteiligung bzw. Entzündung vom Bauchfell (Peritoneum), wird das Antibiotikum intravenös verabreicht. In solchen Fällen erfolgt die Therapie in der Regel stationär in der Klinik.

Bei Infektionen mit Chlamydien und Gonorrhoe muss der oder die Geschlechtspartner mit behandelt werden, da es sonst wieder zu einer Reinfektion kommen kann.

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