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Simulation in der Notfallmedizin

Es wird angenommen, dass 75-80 % der vermuteten Unfälle in der Medizin durch menschliches Versagen verursacht sind. Dies bedeutet laut der WHO, dass das Risiko bei einer medizinischen Behandlung zu Schaden zu kommen bei 1 von 300 liegt, im Vergleich dazu ist die Chance 1 zu 1.000.000 bei einem Flug verletzt zu werden. Durch eine professionelle Simulation in der Notfallmedizin, sorgen wir dafür, Ihre Patentensicherheit nachhaltig zu erhöhen. Hierbei haben wir uns auf Kliniken und Arztpraxen spezialisiert und überzeugen mit ausgefeilten Trainingskonzepten.

Simulation im Flugwesen – der Vorreiter in der Simulation

Im Flugwesen wird die Simulation schon seit Jahrzehnten gemacht.  Dabei werden Handlungsabläufe trainiert und damit Sicherheit gegeben. Der Pilot hat die Landungen an den unterschiedlichen Flughäfen bereits zigfach am Simulator trainiert, um es dann bei der Landung am Zielflughafen ohne Probleme anwenden zu können. Während der Pilotenausbildung werden auch die Checklisten in und auswendig gelernt, um damit kognitive Reserven für Notfälle zu haben. Falls es dann doch tragischerweise zu einem Unfall kommt, werden bei jedem Flugzeugabsturz die Blackboxen ausgelesen. Hierbei möchte man herausfinden, warum das Flugzeug abgestürzt ist. Ob es ein technischer Defekt war oder doch menschliches Versagen? Falls es der menschliche Faktor war, warum konnte dies passieren? Alle Fehler die im Flugwesen passieren, egal ob sie einen schrecklichen Unfall auslösten oder auch nicht, werden auf einer online Plattform anonym gespeichert, auf der alle Piloten zugreifen können.  Hierbei möchten man erreichen, falls ein anderer Pilot in die gleiche Situation kommt, dass er weiß wie er mit dem Problem umgehen soll.

Simulation in der Notfallmedizin – welchen Ansatz verfolgen wir

Die Simulation wird inzwischen ganz aktuell immer mehr in der Notfallmedizin trainiert. Hierbei hat man sich die Flugfahrt als Vorbild genommen. Denn in jedem Beruf passieren Fehler – auch in der Medizin. Es wäre absurd zu behaupten, dass es möglich ist in der Medizin völlig fehlerfrei zu arbeiten. Leider ist ein komplett fehlerfreies Arbeiten nicht möglich, weil es nicht systemgerecht und zu langsam ist. Ziel ist ein Kompromiss zwischen Effizienz und Gründlichkeit. Deswegen wir auch in dieser Berufsgruppe immer mehr simuliert. Dadurch werden Schwachstellen erkannt, um mit einem vernünftigem Fehlermanagement ungünstige Zwischenfälle zu vermeiden. Dabei werden nicht nur ausgewählte Mitglieder des Teams geschult, sondern das komplette Team. Denn im Notfall würden Sie auch mit dem ganzen Team zusammenarbeiten. In der Simulation werden gemischte Teams von Ärzten, Pflegepersonal und MFAs gemeinsam trainieren. Denn nur so kann das ganze Team gemeinsam etwas voran kommen, um zukünftig Fehler zu vermeiden.

Simulation ist die Lehre aus Fehlern!

Im technischen Bereich wird bei einem Versagen der Technik der Fehler gesucht und behoben und somit funktioniert es wieder. Dies ist jedoch in der Medizin nicht möglich, denn wenn der Fehler bereits passiert ist, hat es schon einen Schaden am Menschen nach sich gezogen. Die einzige sinnige Konsequenz ist es, aus Fehler zu lernen! Damit ist gemeint, seine Konsequenz für die Zukunft zu ziehen, sodass genau dieser Fehler nicht erneut auftritt.

Wie viele Fehler machen wir:

  • in der Routine: 1 / 30 min
  • Komplexe Aufgabe 1/ 5 min
  • Komplexe Aufgabe + Stress 1 / 30 sec

Ein Notfallteam aus vier Personen ist 20 Minuten am Patienten. (D.h. Komplexe Aufgabe + Stress) 4 (Personen) x 20 (Min) x 2 (pro Min) = 160 Fehler!!

Die meisten Fehler werden dabei durch das restliche Team korrigiert oder durch einen selbst und sie haben keine weitreichenden Konsequenzen.  Dabei ist die Leistung des Einzelnen dynamisch, d.h. jeder hat einmal schlechte Tage und genau daraus besteht die Teamarbeit, dass wir aufeinander aufpassen und andere an diesen Tagen unterstützen.

Ziel der Simulation ist es den Stress aus der Komplexen Aufgabe zu nehmen. Daraus ergeben sich 16 Fehler für 20 Minuten. Dadurch wird das Risiko für einen negativen Zwischenfall um das zehnfache abgenommen.

Was ist Simulation eigentlich?

Einige Bereiche des Menschen sind unveränderbar, beispielsweise Reflexe, die Grundmotivation oder gar die Persönlichkeit. Was aber veränderbar ist, ist das Wissen, die Reaktion auf Reize, die Kommunikation im Team und auch das Verhalten in der Entscheidungsfindung. Genau an dieser Stelle setzt die Simulation an, um Verhaltenssicherheiten zu trainieren und je häufiger dieses trainiert wird, umso leichter wird es fallen, Notfälle im Team abzuarbeiten. Denn die Simulation wird auch CRM genannt, damit ist das Crew Ressource Management gemeint. Dabei wird in Ihren Räumlichkeiten trainiert, um natürlich besser auf Ihr Material und die örtlichen Gegebenheiten und die bereits definierten Arbeitsabläufe eingehen zu können.

Warum Simulation – um kognitive Reserven zu schaffen für Unvorhergesehenes

Normalerweise haben wir in unserem Alltag verschiedene Sicherheitsbarrieren, damit nichts schief geht. Diese werden durch verschiedene Faktoren löchrig. (Kann man sich wie einen Käse vorstellen, je mehr Löcher darin sind, desto leichter wird es, dort durchzudringen)

Anhand eines Beispiels bedeutet es: Der Mitarbeiter hat heute einen schlechten Tag, weil er schlecht geschlafen hat und deswegen ist er nicht komplett kognitiv leistungsfähig. (Erste fehlerhafte Sicherheitsbarriere) Normalerweise würde er nach dem Aufziehen eines Medikamentes die Ampulle einem zweiten Mitarbeiter zeigen, sodass keine Fehler unterlaufen können. Nur leider ist heute sehr viel in der Praxis los und deswegen zeigt er es nur flüchtig dem Praktikanten, der seinen dritten Tag hat. Dann verabreicht der Mitarbeiter das Medikament intravenös alleine. (Zweite fehlerhafte Sicherheitsbarriere) Der Praktikant möchte nicht sagen, dass die Ampulle gestern noch anders ausgesehen hat, weil er heute bereits öfters Ärger bekommen hatte. (Dritte fehlerhafte Sicherheitsbarriere) Daraufhin wird die Person bewusstlos, weil er beim Aufziehen das falsche Medikamente gegriffen hatte. (negatives Ergebnis)

In manchen Situationen können die Sicherheitsbarrieren versagen und es kommt zu einem unerwünschten Zwischenfall. Wäre die Fehlerkette nur an einer Stelle unterbrochen worden, hätte der Unfall vermieden werden können. Im Nachhinein ist es immer leichter zu sagen „ich hätte es anders gemacht“. Dies wird Rückschaufehler genannt, da das Endprodukt bekannt ist und somit auch zu sagen ist, an welcher Stelle der Zwischenfall passiert ist. Ziel ist es durch die Simulation, die Stelle zu finden, an der alles aus den Fugen geraten ist. Damit soll keiner bloßgestellt werden, hierbei wird versucht zu verstehen, warum der einzelne Teilnehmer in dem Szenario so gehandelt hatte.

Dazu ein Fallbeispiel: Sie rufen zu sich die Kollegen, da der Patient Schmerzen in der Schulter hat, weil er gerade darauf gestürzt ist. Sie übergeben Ihren Mitarbeiter: „Der Patient hat Schmerzen in der linken Schulter, richten Sie bitte alles für den Transport ins Krankenhaus“. Durch die fehlende Information des Sturzes bestellt die Kollegin einen Rettungswagen mit Notarzt zum Verdacht auf Akutes Koronarsyndrom.

Durch das Erkennen der Ursache können Fehler in der Zukunft vermieden werden und genau an dieser Stelle setzt die Simulation an. Hier werden Unsicherheiten genommen, um Automatismen zu schaffen.

Die Simulation und die „Never Events“ – Dinge die nie passieren

Es gibt sogenannte „Never Events“, Dinge, die eigentlich nicht vorkommen sollten, aber doch passieren. Ziel der Simulation ist es, diese zu erkennen und auszuarbeiten, sodass dies nicht mehr geschieht. 

Ein praktisches Beispiel hierfür ist, Sie müssen bei der Reanimation die Beatmung mit Maske-Beutel herrichten. In der stressigen Situation ist es nicht leicht die Maske mit dem Beutel und dem Reservoir zu verbinden und dann auch noch an die Sauerstoffflasche anzustecken. Ein beliebter Fehler in der Hektik ist es, den Sauerstoffschlauch vorne an der Sauerstoffmaske anzustecken. Dadurch wird die Maske platzen und ist nicht mehr verwendbar. Lieber wird dies in einem Fallbeispiel in der Simulation passieren als an einem Patienten.

Durch die Simulation wird eine Situationskontrolle geschaffen, um damit kognitive Reserven für Unvorhergesehenes zu haben.

Unser Material – speziell für Ihre Gegebenheiten

Unser Material besteht aus den unterschiedlichsten Phantomen. Wir trainieren alle Altersklassen vom Säugling, über das Kind bis zum Erwachsenen mit Intubationsmöglichkeit. Dabei gehen wir auf Ihre Praxis oder auch Ihre Klinik ein. Sie haben ein Notfallrucksack mit einer Basisausstattung? Dann werden wir genau dies bei dem Simulationstraining zur Verfügung stellen. Wird der Notfall durch das Reanimations-Team in der Klinik mit vier Mitgliedern abgehandelt? Dann wird auch in Gruppen mit vier Mitgliedern im Fallbeispiel trainiert. Bei der Simulation werden wir perfekt abgestimmt auf Ihre Örtlichkeiten eingehen. Optimalerweise wird in einem zur Verfügung stehenden Patientenzimmer in der Klinik oder auch einem Sprechzimmer in der Praxis der Notfall trainiert. Denn das ist der Platz, der bei dem echten Notfall nur zur Verfügung steht.

Unsere Dozenten für ein perfektes Training

Unsere Dozenten sind erfahrene Notfallmediziner. Sie arbeiten seit vielen Jahren im Klinikbetrieb, auf Intensivstationen, Rettungsdienst und in Arztpraxen und haben unzählige Male unter schwierigsten Bedingungen Notfälle versorgt. Wir wissen, wenn wir davon sprechen und können Sie und Ihr Team optimal durch eine Simulation auf Notfälle vorbereiten.

Unsere Konzepte für die Simulation sind mit unserem Notfallsanitäter abgestimmt, der Kommunikationswissenschaften studiert hat. Denn wir möchten mit Ihnen durch gut abgestimmte Simulationstechniken Fehler im Notfallmanagement erkennen, um Sicherheiten für die Zukunft zu schaffen.

Simulation in der Arztpraxis  

Bei der Simulation in der Arztpraxis werden Ihre Notfallbilder trainiert. Wir simulieren von Anaphylaxie, Herzinfarkten, bis hin zur Säuglingsreanimation alle erdenklichen Notfälle, die im niedergelassenen Bereich vorkommen. Uns ist es wichtig, dass Sie lernen, wie Sie Ihr Team richtig einsetzten, im Notfall miteinander kommuniziert wird und wie Sie mit dem vorhandenem Notfallmaterial das optimale bewirken können.

Simulation in der Klinik

Jede Klinik hat unterschiedliche Notfallteams und Notfallsituationen und genau darauf gehen wir in der Simulation ein. Wer übernimmt die Funktion des Teamleiters? Wir läuft die innerklinische Rettungskette ab? All diese Punkte werden im Vorfeld besprochen und eintrainiert. Für die unterschiedlichen Funktionsbereiche haben wir verschiedene Konzepte entwickelt:

  • Simulation in der Notaufnahme – von der Rettungsdienstübergabe bis zum Herzkatheer, wir haben unzählige Fallszenarien für Sie parat.
  • Simulation auf der Intensivstation – mit unseren Fallszenarien bringen wir Intensivmediziner und die erfahrene Intensivschwester fachlich zum schwitzen.

Fachliche Voraussetzung für die Simulation in Ihrer Klinik oder Arztpraxis

Die Voraussetzung für die Simulation ist ein aktuelles Basic Life Support (BLS) Training. Damit ist gemeint, dass die Basisreanimation und die Basismaßnahmen funktionieren sollten. Wir möchten die Zeit während des Trainings optimal ausnützen für die Simulation. Gerne führen wir im Vorfeld ein Notfalltraining durch, damit die Basics sitzen.

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