MEDINSTRUKT > Fieberkrampf beim Baby und Kind

MEDINSTRUKT > Fieberkrampf beim Baby und Kind

Ein Fieberkrampf beim Kind oder Baby tritt immer im Zusammenhang mit einem fieberhaften Infekt oder einer fiebrigen Erkrankung auf.  Für Eltern ist dieses Notfallbild zutiefst erschreckend. Glücklicherweise ist ein Fieberkrampf in den aller seltensten Fällen gefährlich und verläuft meistens harmlos und ohne Folgeschäden. Wir möchten Euch das wichtigste zum kindlichen Fieberkrampf durch Fieber  vermitteln. So seid ihr optimal für den nächsten Krampfanfall gewappnet.

In welchem Alter tritt ein Fieberkrampf auf?

Ein Fieberkrampf gehört zu den häufigeren Notfallbildern in Europa. Circa 3-4% der Kinder erleiden bis zum Eintritt ins Schulalter einen durch Fieber induzierten Krampfanfall. Besonders Kinder und Babys im Alter von 6 Monaten bis zum 5 Lebensjahr sind betroffen. Der durchschnittliche Altersgipfel liegt bei 2 Jahren.

Symptome und Verlauf bei einem Fieberkrampf

  • es kommt meist im ersten Fieberanstieg zu einem Krampfanfall
  • der Anfall dauert meist 2- 4 Minuten und hört meist von alleine wieder auf
  • meist handelt es sich um einen generalisierten tonisch-klonischen Krampfanfall, daher kommt es zu einem rhythmischen Muskelzucken am ganzen Körper.
  • nach dem Krampfanfall sind die Babys / Kinder müde und schläfrig

Kann ein Fieberkrampf auch in der Nacht auftreten?

Dieses Notfallbild kann zu jeder Tages- und Nachtzeit auftreten. Somit ist ein nächtlicher Fieberkrampf keine Seltenheit. Eventuell bekommen Mama und Papa diesen nächtlichen Anfall gar nicht mit. Ein plötzliches lautes und ungewöhnliches Schnarchen eures Babys wäre zum Beispiel ein Symptom hiervon.

Fieberkrampf in der Nacht 

Auch bei einem schlafendem Baby oder Kind kann es zu einem Fieberkrampf kommen. 

Folgen und Spätfolgen von einem Anfall

Leider kommt es bei ungefähr einem Drittel der betroffenen Kinder zu einem erneuten Fieberkrampf. Mit dem Eintritt in das Schulalter schwindet dieses Risiko. Keine Angst vor Folgeschäden, dass Gehirn nimmt keinen strukturellen Schaden und auch die geistige Entwicklung und die Sprachentwicklung sind nicht beeinträchtigt.

Familiäre Häufung und Vererbung

Es zeigt sich, dass Kinder gehäuft einen Anfall erleiden, wenn die Eltern und/oder die Geschwister bereits einen Fieberkrampf hatten. Allerdings gehört dieser Notfall nicht zu den klassischen Erbkrankheiten, wie die Sichelzellanämie oder Mukoviszidose.

Prävention – kann ich einem Fieberkrampf vorbeugen?

Viele Eltern quälen sich nach dem Krampfanfall mit der Frage, ob sie den Notfall hätten verhindern können. Hier ist die Antwort klar nein, sie können hier nicht vorbeugen oder präventiv handeln. Der kindliche Fieberkrampf entsteht im Fieberanstieg und ist häufig das erste Zeichen für einen massiven Fieberschub.

Fiebersenkende Medikamente zur Prävention

Bis vor einigen Jahren sollten frühzeitig Medikamente zum Fiebersenken verabreicht werden, um einen Fieberkrampf vorzubeugen und diesen zu verhindern. Eine frühzeitige Gabe von fiebersenkenden Medikamenten kann allerdings einen Fieberkrampf nicht verhindern. Bei starkem Fieber ist eine fiebersenkende Therapie, unabhängig vom Fieberkrampf, immer in Erwägung zu ziehen. 

Braucht mein Kind antiepileptische Medikamente oder eine Notfallmedikament?

Falls Ihr Kind gehäufte oder komplizierte Anfälle hat, kann der Kinderarzt ein Notfallmedikament für den häuslichen Gebrauch verschreiben. Dieses ist jedoch nur sehr selten erforderlich.  Auch eine dauerhafte Einstellung mit antiepileptischen Medikamenten ist hier nicht sinnvoll.

Bitte nach jedem Fieberkrampf einen Kinderarzt aufsuchen

Es gibt viele Erkrankungen und auch Traumata, die zu einem kindlichen Krampfanfall führen können. Es muss also nicht immer unbedingt ein Fieberkrampfanfall sein. Daher bitte immer einen Kinderarzt aufsuchen, damit gegebenenfalls eine weitere Diagnostik vorgenommen werden kann.

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